Lady Eliana langweilte sich. Ihr üppiger Busen hob sich zu einem Seufzer und sie rutschte von der Fensterbank ihres Turmzimmers herab. Sie war achtzehn Jahre alt und wollte endlich etwas erleben. In dieser Burg in den Wäldern eingesperrt zu sein, war ihr unerträglich. Wann würde endlich ein aufregender Mann in ihr Leben treten und sie in die Geheimnisse der Liebe einweihen?
Ihre Neugier war so ungezügelt, dass ihre Zofe Bryony zu sagen pflegte, der gute Lord möge Eliana endlich verheiraten, da sie sich ansonsten wohl dem nächstbesten mittellosen Heckenritter hingeben würde. Ein Stickrahmen lag unbeachtet auf der Bank vor dem Kamin. Eliana musste sich bewegen, um diese innere Unruhe loszuwerden. Schnell lief sie die Wendeltreppe hinunter, ließ sich ihre Stute satteln und galoppierte los. Was für ein herrliches, beschwingendes Gefühl! Der Wind zerrte an ihren offenen Haaren und ihrem Kleid, und an ihren gespreizten Schenkeln konnte sie die schwellenden Muskeln des Pferdes spüren.
Sie jagte eine Weile über Felder und Wiesen, bis sie schließlich ihr schlechtes Gewissen einholte- was würde ihr Vater wohl zu diesem Ausflug sagen?
Während sie noch überlegte, was zu tun sei, leuchtete ein heftiger Blitz am Himmel auf und ein gellender Donner folgte. Das Pferd zuckte zusammen und schoss dann in heller Panik geradewegs in den Wald hinein.
Eliana konnte nichts tun – Blätter und Zweige peitschten ihr Gesicht und rissen an ihrem Haar. Nur mit äußerster Mühe konnte sie sich auf dem Rücken des Pferdes festhalten. Ein Ast riss ihr das Kleid von der Schulter und immer weiter und weiter jagte das Pferd in den Wald hinein, bis es mitten auf einer Lichtung unvermittelt zum Stehen kam. Eliana ließ sich keuchend aus dem Sattel gleiten. Jeder Muskel ihres Körpers tat ihr weh, ihr Kleid war zerrissen und sie blutete leicht aus mehreren Wunden, wo Zweige ihre Haut gepeitscht hatten. Ihr Haar hing ihr in verworrenen Strähnen um den Kopf, Blätter und Zweige darin verfangen.
Noch während sie überlegte, wie sie aus dieser misslichen Lage wieder herauskommen sollte, hörte sie Hufgetrappel in der Nähe.
Sie versuchte, schnell in einem Gebüsch Zuflucht zu suchen, als sie hinter sich eine tiefe Stimme vernahm:
„Nanu, was haben wir denn hier?“
Sie drehte sich um und sah einen hünenhaften Ritter, gekleidet in Brustharnisch und Kettenhemd, der interessiert auf sie herabblickte. Eliana war so überrascht, dass sie für den Augenblick stumm blieb und nur seine imposante Erscheinung bewunderte – die breiten Schultern, das Löwenwappen auf seiner Brust und den breiten nietenbesetzten Gürtel, der seine schmalen Hüften auf eine Weise betonte, die Eliana die Röte in die Wangen trieb.
Mit einer schwungvollen Geste setze er den Helm ab.„So besser, Mylady?“Sie blickte vorsichtig in sein Gesicht und es gefiel ihr sehr, was sie sah. Er mochte etwa im Alter ihres Vaters sein, wenn auch um eine vielfaches gutaussehender – stahlblaue Augen, ein schön geschwungener Mund und eine Adlernase. Das Kinn sowie sein geschorenes Haupt waren von blonden Stoppeln bedeckt, in die sich Grau mischte.
Eliana wurde sich plötzlich sehr deutlich ihrer zerlumpten Erscheinung bewusst – ihrem völlig zerzausten Haar, aber vor allem dem Kleid, das ihre halbe linke Brust zur Schau stellte, was der Ritter auch schon mit einem interessierten Blick zur Kenntnis genommen hatte.
Elianas Erstarren schien ihn zu amüsieren, denn er verzog das Gesicht zu einem leicht spöttischen Grinsen, das seine Augen mit kleinen Lachfältchen umrahmte.
„Sir Marton Ashford zu Euren Diensten, Mylady des Schweigens“ stellte er sich vor.
Endlich löste sich Eliana aus ihrer Starre und sank in einem tiefen Knicks, der dem Ritter einen tiefen Blick auf ihre großen Brüste gewährte, auf den Waldboden. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Sir Marton Ashford war einer der edelsten Ritter im Land.
Als sie den Blick wieder hob, blickte sie auf seine einladend ausgestreckte Hand.
„Mylady?“
Mit krächzender Stimme antwortete Eliana endlich. „Bitte um Verzeihung, Sir. Eliana Rochester“Er nahm ihre Hand und berührte sie flüchtig mit den Lippen. Eliana stockte der Atem.
„Was ist Euch geschehen, Mylady, dass Ihr Euch hier ganz allein mitten im Wald befindet?“ fragte Sir Marton freundlich, während er noch immer ganz leicht ihre Fingerspitzen festhielt, was ihr Herz zum Rasen brachte.
„Ich…also…das Pferd ist durchgegangen. Wegen des Donners.“ piepste sie mehr als dass sie sprach.
„Und Eure Begleitung? Ihr seid doch sicher nicht ganz alleine ausgeritten?“ Sein stahlblauer Blick hielt sie gefangen.
„Nun ja….“ Sie räusperte sich und beschloss, etwas selbstsicherer aufzutreten. „Ähm, nein, es gab keine. Ich reite gelegentlich allein aus.“ Sie reckte den Kopf trotzig in die Höhe.
„Oh, ich verstehe.“ antwortete Sir Marton, diesmal wieder grinsend.
Er legte seinen Arm leicht unter den ihren und führte sie zu seinem Pferd. Eliana hatte das Gefühl zu schweben. An der Stelle, wo sein Fleisch das ihre berührte, breitete sich ein heißes Kribbeln über ihren Arm und ihren Körper aus und die feinen Härchen ihres Körpers richteten sich in einer wohligen Gänsehaut auf. Sie betrachtete seine Hand, von der er zuvor den Kettenhandschuh gezogen hatte – sie war breit und kräftig, mit dicken Venen und blonden Härchen auf dem Handrücken. Eliana konnte ihren Blick gar nicht mehr davon abwenden und unwillkürlich wünschte sie sich, von diesen Händen gepackt und überall berührt zu werden.
Bei seinem Pferd angekommen, sagte der Ritter:
„Dann bringe Euch mal zu Eurem Vater zurück.“ Im selben Moment sah sich Eliana emporgehoben und fand sich auf dem Rücken des Pferdes wieder. Nur eine Sekunde später saß der Ritter hinter ihr. “Ich denke, es wird das Beste sein, wir schonen Euren Gaul für heute, nicht dass er euch noch einmal im Stich lässt.“ fügte er augenzwinkernd hinzu.
Dann legte einen Arm um ihre Taille, um sie festzuhalten. Sie erschauerte bei der Berührung.
„Oh, Verzeihung, Mylady, ich wollte euch nicht wehtun.“ sagte er sofort.
„Oh, das habt ihr nicht…“ antwortete Eliana leise. Im Gegenteil, fügte sie im Geiste hinzu.
Er rückte eng an sie heran und sie keuchte fast bei der Berührung. Obwohl durch seine dicke Kleidung ganz sicher nichts zu spüren sein konnte, war sie sich seines Gemächts an ihrem prallen Hinterteil sehr bewusst. Die Bewegung des Pferdes sorgte dafür, dass der Druck seines Körpers rhythmisch an- und abschwoll und sorgte dafür, dass Elianas Brustwarzen steif gegen das zerrissene Mieder drückten. Sie schloss die Augen, lehnte sich leicht nach hinten und fühlte prickelnde Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen.
Ihr Entschluss stand fest – das war der Mann, den sie haben wollte. Er und kein anderer sollte ihrer brennenden Lust Befriedigung verschaffen.