Als Sophier erneut erwachte, stand die Sonne draußen schon hoch am Himmel. Ihr Magen knurrte. Wo gab es hier eigentlich etwas zu essen? Nachdem sie sich angezogen hatte, drückte sie die Türklinke ihres Zimmers nach unten. Sie war offen. Sophie wußte immer noch nicht so recht, ob sie sich nun als Gefangene oder als Gast des Präsidenten von Sexowanien fühlen sollte. Vorsichtig trat sie hinaus und ging einen langen Gang entlang, der mit Teppichen gesäumt war, in die sehr eindeutige sexowanische Bilder eingewebt waren. Sophie ging vorsichtig eine breite Treppe hinunter, dann noch eine und noch eine. Dann stand sie am Portal. Es war weit geöffnet. Aber es war kein Mensch zu sehen. Erst als sie vorsichtig vor die Türe trat und sich die Hände schützend vor ihre vom Sonnenlicht geblendeten Augen hielt, zuckte sie zusammen.
„Guten Tag! Heute schon ganug vor?“ Ein untersetzter Mann mit blondem Seitenscheitel stand hinter ihr.
„Oh, äh … ja … ich … äh … können Sie mir sagen, wo ich hier etwas zu essen bekomme?“ Sophie rechnete damit, dass der Mann irgendwelche Sicherheitskräfte oder Wachen alarmieren würde, um die entflohene Staatsgefangene wieder in ihr Zimmer zu verbringen. Aber der Mann lächelte ausgesprochen nett: „Hinter dem Park gibt’s ein paar ganz nette Quicks“
„Quicks?“
„Wenn Du keine Quicks magst, kannst du auch weiter geradeaus und dann rechts …“ Sophie fiel auf, dass der Mann sie ganz selbstverständlich duzte und scheinbar nicht wußte, wer sie war.
„Sind Quicks gut?“ fragte Sophie vorsichtig.
„Kommt drauf an, was man mag … du bist wohl nicht von hier, oder? Lass mich raten: Touristin aus Orgassinien?“
Sophie wollte sich auf keinen Fall verraten. Sie schmunzelte und nickte vorsichtig.
„Wow!“ sagte der Mann, „also, wenn du noch nicht ganz und gar veplant bist, dann würd ich gerne eine Deiner Nächte hier mit Dir verbringen.“
„Aha. Also, ich bin verplant …“ Sophie war total unsicher.
„OK, aber ein Eckdate geht doch noch, ja?“
Was war denn jetzt schon wieder ein ‚Eckdate‘? Konnten diese Leute nicht einfach ihre Sprache sprechen – oder eine ganz andere Sprache? Warum mussten ausgerechnet Iskobanien und Sexowanien zwei Länder sein, die derselben Sprachfamilie angehörten? Sonst hätte sie jetzt einfach so tun können, als verstehe sie kein Wort. Andererseits file sie so auch nicht allzusehr auf, was sie wieder etwas beruhigte.
„Ich könnte auch noch zwei nette Jungs und Mädels mitbringen, wenn Du magst.“ Auch wenn diese Worte in Sophies Ohren ausgesprochen aufdringlich klangen, sah der Mann sie ganz und gar freundlich an. Diese Art des Gesprächs schien er täglich zu führen – und nichts dabei zu finden: „Magst du es eigentlich lieber von hinten oder …“
„Nein, ich … äh … also, ich bin ein Gast des Präsidenten.“
„Und dann findest du nichts zu essen? Komm, ich zeig dir eins von den Quicks.“
„Danke. Ich glaub, ich finde selbst hin. Ich … “ Wie wurde sie dieses Anhängsel von Mann denn jetzt wieder los?
„Alles klar.“ sagte der Mann, fasste ihr mit beiden Händen an den Po, küsste ihren Hals und ging: „Tschüs. Vielleicht ein andermal, ja?!“
Sophie war total perplex. Was waren das denn für Menschen in diesem Land? Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen und bewegte sich durch den Park ihres palastartigen Wohngebäudes. Endlich erreichte sie eine Straße. Sie sah sich um. Hier schienen die Menschen recht ’normal‘ zu sein … fast normal. Sophie fiel auf, dass die Menschen, die beisammen standen recht häufig anfassten und auch Küsse austauschten. Aber jetzt sprach sie zuminest niemand an und sie konnte in die Anonymität der Stadt eintauchen. Sie erreichte einen kleinen Platz mit einem Brunnen, auf dessen Rand ein Liebespärchen knutschte. Hier schin es nicht anders zuzugehen, als in Iskobanien, dem Land, das es jetzt nicht mehr gab, weil es seit einigen Tagen zur Provinz Sexowaniens geworden war. Alles war so schnell gegangen … aber jetzt fühlte sich Sophie zum ersten Mal seit Tagen wieder innerlich ruhiger. Sie muste eben das Beste aus dieser völlig nejuen Situation machen, dachte sie sich. Und immerhin war sie ein Glückspilz, denn die meisten Iskobanierinenn schmorten jetzt ganz sicher in Kerkern, dachte Sophie. Sie aber konnte jetzt in der Sonne umher laufen und dem Paar auf dem Brunnen beim Knutschen zusehen … wobei … das war jetzt eigentlich schon wieder mehr als nur Knutschen …
Keiner der anderen Passanten blieb stehen, als sich die Beiden gegenseitig auszogen und begannen, den Brunnenrand als Spielwiese für ausgelassenes *****n, Lutschen und Saugen an ihren nicht außergewöhnlich hübschen, aber auch nicht abstossend wirkenden Körpern zu nutzen. Sogar Eltern liefen mit ihren Kindern achtlos daran vorbei und redeten über Spielsachen oder Fahrten zu Freunden. Das Geschehen auf dem Brunnen schien einfach zum Stadtbild dazuzugehören. Sophie fiel auf, dass der junge Mann einen recht knackigen Hintern besaß … aber dann ging sie weiter. Sie hatte Hunger und in den letzten Tagen schon genug sexuell aufgeladene Situationen erlebt. Endlich erreichte sie eine Art Straßencafe. Allerdings saßen nicht nur auf den Stühlen Menschen, snern auch auf einigen Tischen … und … naja … es sah eher aus, wie ein öffentlicher Sextreff. Junge Männer mit sehr schönen nackten Oberkörpern und Wildlederlendenschürzen servierten dazu Getränke. Sophie blieb beeindruckt und fassungslos stehen.
„Einen Latte Facciato und die 7 bitte!“ gab eine blonde Kundin gerade eine Bestellung auf und tätschelte den knackigen Kellner dabei auf seinem straffen Po. Nicht so sehr aus optischen Gründen, sondern einfach weil Sophie neugierig war, was dort so alles passierte, blieb sie weiter stehen. Zwei der wirklich sehr gut aussehenden Kellner kreuzten vor ihr den Weg. Sophie fiel auf, dass sie Nummern auf den Kettchen um ihren Hals trugen. Die Nummer 7 bracht nun das bestellte Getränk zu der blonden Frau.“
„Ich begleiche gleich.“ sagte die Frau. Das schien wohl so etwas zu bedeuten wie ‚zahlen‘.
„Aktiv oder passiv?“ fragte der Kellner
„Freut mich, dass sie auch aktiv nehmen!“ Sie schob den Wildlederstoff des Kellners nach oben und begann sich seinem entspannten dicken Penis zu nähern. Dann leckte sie ihn ausgiebig. Nach einer Minute ließ sie von ihm ab und er bedankte sich: „Lassen Sie sich’s schmecken!“
Sophie drehte sich um und ging ein paar Schritte weiter. Eine ältere Frau stand einige Schritte weiter und Sophie sprach sie an: „Verzeihung. Ich such eines dieser Quicks.“
„Wie … du suchst … du stehst doch davor, Süße!“ An diese undistanzierte Sprache musste sich Sophie wirklich erst gewöhnen.
„DAS … ist ein … Qu…“
„Ist es dein erster Urlaub hier, Kindchen? Ich dachte immer, in Orgassinien habt ihr auch Quicks oder wie heißen die bei euch … „Fast Lickers“ … oder?“
„Äh ja … Danke!“
Die Frau fasste Sophie an und streckte ihr die Wange entgegen. Sophie kapierte, dass offensichtlich ein Kuss von ihr erwartet wurde. Sie tat es und strich der Frau sanft durchs Haar: „Und gibt es auch noch was Anderes, wo man essen kann?“
„Ja aber natürlich … hier praktisch überall, wenn du da vorne weiter gehst. Bist du eigentlich schon durchgedatet oder hast Du Lust auf’n kleinen Tenderabend oder ne Gib’s mir-Party?“
Sophies Magen knurrte. Sie umarmte die Frau plötzlich fester und war den Tränen nahe. Alles hier war so fremd und eigenartig. Die Frau schien diese Umarmung aber etwas anders zu deuten, denn Sophie spürte ihre Hände sehr lasziv an ihrem Körper aufwärts zu wandern. Dabei flüsterte sie: „Cool, wollen wir zwei Typn prolongieren? Du suchst dir einen aus, ich mir einen.“
„Äh … jetzt nicht … ich habe ziemlich Hunger.“
„Natürlich nicht JETZT. Ihr Orgassinier seid schon ganz schön heftig …“
Sophie verstand nur noch ‚Bahnhof‘. Sie löste ihre Umarmung und wischte sich die Augen.
„Kindchen, was ist denn? Ich hab’s doch nicht böse gemeint. Natürlich können wir das auch SOFORT machen, wenn du magst. Welcher Junge soll’s denn sein?“
„Nein, verzeihung. Das hab ich nicht so gemeint. Ich … äh … also, wann können wir das denn bei Ihnen .. äh … bei Dir machen … ich … also, nein, ich wollte nur was essen …“ Sophie konnte nicht anders. Sie lief weg. Die Frau blieb reichlich perplex stehen.Fortsetzung folgt.