Seit zwei Monaten war ich nun von Alex getrennt und hatte ihn seitdem nicht mehr gehört oder gesehen. Aus den Augen, aus dem Sinn.
Und was tut man nicht alles, um sich abzulenken: DVD- Abende mit den Mädels, Cocktails trinken mit den Leuten aus der Uni und : Mit der besten Freundin zum Fußballspiel ins Olympiastadion rennen! Klasse Idee…
Da standen wir nun, Fankurve B, ich bibbernd und zitternd, Claudy mit ihrem Check-Blick die Männer unter die Lupe nehmend. In der Pause holte ich uns dann zwei Kaffee, als er plötzlich vor mir stand: Alex.
10000 kleine Stromschläge jagten durch meinen Körper, meine Hände fingen an zu kribbeln und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Lächelnd kam er mir entgegen und beugte sich herab, um mir ein zartes Küsschen auf die Wange zu hauchen. Dieser Duft. Ich hatte schon fast vergessen wie unglaublich gut dieser Mann riechen konnte. Als er mich fragte, was ich denn auf einem Fußballspiel treibe, kam ich zurück in die Realität. Und da stellte ich fest, dass Alex nicht nur verdammt gut riechen, sondern auch verräterisch gut aussehen konnte. Seine stahlblauen Augen strahlten mich an, seine dunklen Haare hatte er lässig zurück gekämmt und plötzlich durchfuhr es mich wie ein Geistesblitz:
Ich hatte seit zwei Monaten keinen Sex mehr gehabt!
Als ich wieder zu Hause war und unter der wärmenden Dusche stand, konnte ich mich gar nicht einkriegen vor lauter sexy Alex in meinem Kopf. Jedes mal wenn ich an sein liebevolles Küsschen dachte, durchfuhr mich eine Kribbelwelle.
Sollte ich mich etwa melden? Wollte ich wirklich Sex mit Alex?
Ja, ich wollte, und ehe ich darüber nachdenken konnte, hatte ich die SmS mit der Einladung für heute Abend um 8h bei mir auch schon verschickt.
Er schickte ein „Ok“ zurück. Verdammt, was für eine aufreibende Situation. Wo war mein kleines Schwarzes?
Kaum hatte ich ihm die Tür geöffnet vielen wir schon übereinander her wie zwei ausgehungerte Raubkatzen. Er fragte noch kurz, ob ich das auch wirklich wolle, doch ich hatte schon seinen Gürtel geöffnet und es gab für mich kein Zurück mehr. Er trug mich ins Schlafzimmer wo wir wie in Trance in unser Liebesspiel versanken. Er war so zärtlich und liebevoll und doch so bestimmend und herausfordernd, ich hätte ewig so weitermachen können. Ich fühlte mich unglaublich lebendig.
Später verabschiedete er sich mit einem ausgiebigen Kuss, sagte aber nichts weiter.
Und dann lag ich da. Eben hatte ich mich noch gefühlt wie die Sexgöttin schlechthin, jetzt empfand ich mein zerwühltes, leicht verschwitztes Bett als einen Ort, an dem ich einfach nicht sein wollte. Sein Duft hing im Raum wie ein softer Nebel aus purem Sex.
Mir stiegen Tränen in die Augen und ich riss das Fenster auf.
Der Sex war fast zu schön um wahr zu sein, ein unglaublicher Genuss.
Aber der Nachgeschmack war bitter und kaum ertragbar.