Ein Vater hatte zwei Söhne, von denen war der Älteste klug und gescheit und wusste sich in alles zu schicken. Alle Tage kam er mit einem anderen Mädchen zusammen und verstand vortrefflich die Kunst, wie man´s ihnen Recht macht. Der jüngere Sohn aber war dumm, konnte nichts begreifen und lernen. Abends, wenn am wärmenden Feuer Geschichten erzählt wurden, sprach der Älteste immer von den schönen Mädchen, die er von vorne und von rückwärts pimperte, dass es nur so eine Lust war. Der Jüngste saß in einer Ecke, hörte die Geschichten mit an und konnte nicht begreifen, was es heißen sollte. Immer sagen sie Vögeln! Ich habe noch nie gevögelt, das wird wohl eine Kunst sein, von der ich noch nichts verstehe.Nun geschah es, dass der Vater einmal zu ihm sprach: „Hör du, dort in der Ecke, du wirst groß und stark, du musst auch etwas lernen, womit du dein Brot verdienst. Siehst du, wie dein Bruder sich Mühe gibt, aber an dir ist wohl Hopfen und Malz verloren.“
„Ei, Herr Vater“, antwortete der Jüngere, „ich will gerne was lernen. Ja, wenn´s ginge, so möchte ich lernen, wie man vögelt; davon verstehe ich noch gar nichts.“Der Älteste lachte, als er das hörte und dachte bei sich: Du lieber Gott, was ist mein Bruder für ein Dummbart. Der Vater seufzte tief und antwortete ihm: „Das Vögeln, das sollst du schon lernen, aber dein Brot wirst du damit nicht verdienen.“Bald darauf kam der Krämer zu Besuch ins Haus. Da klagte ihm beim Wein der Vater seine Not und erzählte, wie sein Jüngster in allen Dingen so schlecht beschlagen wäre, er wüsste nichts und lernte nichts. „Denkt euch, als ich ihn fragte, womit er sein Brot verdienen wollte, hat er verlangt, das Vögeln zu lernen. „Wenn´s weiter nichts ist“, sagte der Krämer, „das kann er bei meiner Frau lernen. Schickt ihn zu mir.“ Der Vater war´s zufrieden, und der Junge bezog das Haus des Krämers. Nach einigen Tagen aber musste der Krämer über Land und sagte, dass er für die kommende Nacht nicht nach Hause kommen würde. Er wusste, dass seine Frau ihn betrog, so oft er in der Nacht nicht bei ihr lag, denn sie musste unbedingt etwas Warmes im Leib haben oder sie konnte nicht schlafen. Richtig, kaum war alles schlafen gegangen, schlich die Krämersfrau in die Kammer des Jungen, der fest schlief, legte sich zu ihm und drückte ihn fest an sich. Sie war froh, denn solches Jungfleisch war ihr das Liebste.Der Junge erwachte und fragte: „Wer ist da?“ „Ich“, sagte die Krämerin und streichelte die warme Jungenhaut. „Was willst du von mir?“ fragte der Junge. „Ich will bei dir liegen, in meinem Bett ist´s so kalt“. „Gut“, entgegnete der Junge, „aber halt dich fein still, denn ich will schlafen.“ Damit kehrte er ihr den Rücken zu und schlief wieder ein. Die Krämersfrau wusste nicht, wie ihr geschah. Sie war eine schöne und begehrte Frau und so etwas war ihr noch nie passiert. Leise griff sie dem Jungen an den Schweif und kitzelte ihn, bis er sich zu stolzer Größe erhob.Der Junge erwachte, wurde böse und rief: „Nun gib aber Frieden, sonst werfe ich dich hinaus!“ Die Krämersfrau hielt sich eine Zeitlang ruhig, aber die Bettwärme und die Nähe des Jungen reizten sie zu sehr. Sie konnte sich nicht zurückhalten, griff wieder nach dem noch harten Schweif und rieb ihn sacht. Da packte sie der Junge ohne viel Federlesen und warf sie mit Schwung zum Bett hinaus, so dass sie hart zu Boden fiel und sich ein Bein brach. Sie jammerte und weinte, aber der Junge ließ sich nicht weiter stören, sondern schlief in den grauenden Tag hinein. Am anderen Tag kam der Krämer zurück und fand seine Frau mit einem gebrochenen Bein. Er eilte mit großem Geschrei zum Vater des Jungen. „Euer Junge“, rief er, „hat ein großes Unglück angerichtet. Meine Frau hat er so aus dem Bett hinausgeworfen, dass sie ein Bein gebrochen hat. Schafft mir den Taugenichts aus dem Hause!“
Der Vater erschrak, kam herbeigelaufen und schalt den Jungen: „Was sind das für gottlose Streiche, die muss dir der Satan eingegeben haben. „Vater“, antwortete der Junge, „hört mich an, ich bin ganz unschuldig. Die Krämerin tat an mir, was ich nicht wollte. Zweimal habe ich sie ersucht, mich in Ruhe zu lassen.“
„Ach“, sprach der Vater und raufte sich das Haar, „mit dir erlebe ich nur Unglück. Geh mir aus den Augen, ich will dich nicht mehr sehen!“
„Ja, Vater, recht gerne. Ich will ausziehen und das Vögeln lernen, so verstehe ich dann doch eine Kunst, die mich ernähren kann.“
„Lerne was du willst“, sprach der Vater, „mir ist das einerlei. Da hast du fünfzig Taler, damit geh in die weite Welt und sage keinem Menschen, wo du her bist und wer dein Vater ist, denn ich muss mich deiner schämen.“
„Ja, Vater, wie ihr´s haben wollt. Wenn ihr nicht mehr verlangt, das kann ich leicht in Acht behalten.“Der Junge schnürte sein Bündel, verließ das Elternhaus und ging hinaus auf die große Landstraße. Im Gehen sprach er immer vor sich hin: „Wenn ich doch nur das Vögeln verstünde, wenn ich doch nur das Vögeln verstünde!“
Das hörte ein Fuhrmann, der hinter ihm her schritt und fragte: „Wer bist du, Junge?“ „Ich weiß nicht“, antwortete der Junge. Der Fuhrmann fragte weiter: „Wo bist du her?“ „Ich weiß nicht.“ „Wer ist dein Vater?“ „Das darf ich nicht sagen.“ „Was brummst du beständig in den Bart hinein?“
„Ei“, antwortete der junge, „ich wollte, dass ich das Vögeln verstünde, aber niemand kann mir´s lehren.“ „Lass dein dummes Geschwätz“, sprach der Fuhrmann, „geh mit mir, ich will sehen, dass ich dich unterbringe.“ Der Junge ging mit dem Fuhrmann und abends gelangten sie in ein Wirtshaus, wo sie übernachten wollten.
Da sprach er beim Eintritt in die Stube wieder ganz laut: „Wenn ich doch nur das Vögeln verstünde.“ Der Wirt, der das hörte, lachte und sprach: „Wenn dich danach gelüstet, dazu sollte hier wohl Gelegenheit sein.“ Der Wirt erzählte, unweit von da stünde ein verwünschtes Freudenhaus, wo einer wohl lernen könnte, was Vögeln sei, wenn er nur drei Nächte darin wachen wollte. Der König hätte dem, der es wagte, seine Tochter zur Frau versprochen, und die wäre die schönste Jungfrau, welche die Sonne beschien. Schon viele Bewerber wären ins Freudenhaus, das ein Schloss war, hinein, aber noch keiner wieder herausgekommen.Da ging der Junge am anderen Morgen vor den König und sprach: „Wenn es erlaubt wäre, so wollte ich wohl drei Nächte in dem verwunschenen Bordell wachen.“ Der König war´s zufrieden, und der Junge begab sich des Abends in das Schloss.„Wenn ich nur vögeln lernen würde“, sprach er zu sich selbst, „aber hier werde ich es wohl auch nicht lernen.“ Er kam in ein großes Zimmer, da stand ein großes Bett in der Mitte, und an den Wänden waren allerlei Sprüche angeschrieben, wie: „Auch der Teckel braucht sein´ Deckel“ oder: „Steht hart der Zumpf, such den Weibersumpf“ oder: „Ist dein Weib zuhause böse, such dir eine Huren*****“ und dergleichen mehr. Weil es aber ganz still blieb, konnte der einsame Gesell die Augen nicht offen behalten und er bekam Lust zu schlafen. „Das ist mir eben recht“, sprach er zum Bett und legte sich hinein. Als er aber die Augen zutun wollte, spürte er etwas Warmes an Händen und Füßen. Der Junge griff zu, und da war es ein junges Mädchen mit langen, aufgelösten Haaren „Gut“, sagte er, „du kannst auch hierbleiben. Aber hüte dich, dass du mir nicht an meine Wasserleitung ankommst.“ Das Gespenst griff aber gerade nach dem Springbrunnen, und der Junge gab ihm einen derben Klaps auf die Hand. „Das gibt´s nicht“, sagte er, „deshalb habe ich schon einmal eine Frauensperson aus dem Bette geworfen und sie hat sich ein Bein gebrochen.“Da erscholl ein höllisches Gelächter und das Bett fing von selbst an zu fahren und fuhr im ganzen Schloss, das ehemals ein Bordell war, herum. Darüber war der Junge so erstaunt, dass er es geschehen ließ, dass das nackte Weiblein neben ihm sich an seinem Schweif, der kerzengerade stand, zu schaffen machte. Er rief: „Recht so, nur immer besser zu!“ und das nackte Weiblein arbeitete drauf los mit allen fünf Fingern und auch dem Mund. Und das Bett rollte fort, als wären sechs Pferde vorgespannt, über Schwellen und Treppen, auf und ab, und auf einmal hopp! hopp! hopp! wurde es umgeworfen, das unterste zu oberst und zu gleicher Zeit *******e etwas Weißes mächtig aus ihm heraus. Das Bett lag wie ein Berg auf ihm, aber er schleuderte Decken und Kissen in die Höhe, stieg heraus und sagte: „Nun mag fahren, wer Lust hat“, legte sich auf den nackten Boden und schlief, bis es Tag war.Am Morgen kam der König, und als er ihn da auf dem Boden liegen sah, meinte er, die Gespenster hätten ihn umgebracht und er wäre tot. Da sprach er: „Es ist doch schade um den schönen Schweif.“ Das hörte der Junge, richtete sich auf und sprach: „So weit ist´s noch nicht!“ Da verwunderte sich der König, freute sich aber und fragte, wie es ihm ergangen wäre. „Recht gut“, antwortete der Junge. „Ich habe zwar das Bett nass gemacht, aber es wird schon wieder trocknen.“Als er zum Wirt kam, da machte der große Augen. „Ich dachte nicht“, sprach er, „dass ich dich wieder lebendig sehen würde. Hast du nun gelernt, was Vögeln ist?“ „Nein“, sprach der Junge, es ist alles vergeblich. Wenn´s mir nur einer sagen könnte.“Die zweite Nacht ging er abermals hinauf in das alte Schloss, setzte sich in einen Sessel und fing sein altes Lied wieder an. „Wenn ich nur das Vögeln verstände!“ Als die Mitternacht herankam, ließ sich ein Lärm und Gepolter hören, erst sachte, dann immer stärker, dann war es ein bisschen still, und endlich kam mit lautem Farzen die untere Hälfte eines nackten Weibes durch den Schornstein herab und fiel vor ihm hin.„Heda“, rief der Junge, „noch ein halber gehört dazu, das ist zu wenig.“ Da ging der Lärm von neuem los, es tobte und heulte, und es fiel die andere Hälfte auch herab, die beiden Hälften wuchsen zusammen und es war eine grauhaarige Hure daraus geworden. Der Junge fragte: „Willst du mir das Vögeln zeigen?“ „Ja, wenn du Geld hast.“ „Geld genug“, antwortete der Junge und gab ihr einen Taler. Da legte sich die Hure nieder und zog die Schamlippen auseinander, damit der Junge davon geil werden sollte. Aber der grauste sich entsetzlich vor dem großen Loch, gab der alten Vettel noch einen Taler und jagte sie zur Tür hinaus. Darauf legte er sich nieder und schlief ruhig ein.Am anderen Morgen kam der König und wollte sich erkundigen. „Wie ist es dir diesmal ergangen?“ fragte er. „Ich habe zwei Taler verloren“, antwortete der Junge, „aber ich habe nichts gelernt. Wenn ich nur wüsste, was das Vögeln ist.“In der dritten Nacht setzte er sich wieder in das verwunschene Bordell und war schon ganz verdrießlich. Als es spät wurde, kamen eine Menge nackter Frauen bei der einen Tür herein und ebenso viele nackte Männer bei der anderen. Die begrüßten sich, verneigten sich und tanzten eine Quadrille zur Musik. Das gefiel dem Jungen und er sah aufmerksam zu. Der Tanz wurde immer wilder, die Frauen packten die Männer beim Schwanz, und am Ende wälzten sie sich paarweise übereinander und alle vögelten einander, wobei die Weiber schrien und zuckten und die Männer in die Weiber hineinarbeiteten, als ob sie kein Gewicht hätten.Der Junge verstand gar nicht, was sie da taten, er glaubte, sie rauften miteinander und rief: „Werdet ihr wohl Frieden halten? Lehrt mich lieber, wie man vögelt.“ Die Gespenster ließen aber nicht voneinander ab. Der Junge warf mit Sesseln, Tischen und Bänken nach ihnen, sie spürten nichts, bis es zwölfe schlug, dann waren sie verschwunden.Am anderen Morgen kam der König und sagte: „Nun wirst du wohl gelernt haben, was Vögeln ist.“ „Nein“, antwortete der Junge, „was ist´s nur? Eine Menge Männer und Frauen waren hier und haben gerauft. Aber was Vögeln ist, hat keiner gesagt.“ Da sprach der König: „Du hast das Bordell erlöst und sollst meine Tochter zur Frau bekommen.“ „Das ist all recht gut“, antwortete der Junge, „aber ich weiß immer noch nicht, was Vögeln ist.“Als die Hochzeit gefeiert war und der junge König zu seiner Gemahlin ins Zimmer trat, sagte er traurig: „Oh, wenn ich doch wüsste, wie man vögelt.“„Oh, du Dummbart“, erwiderte lachend die junge Königin, „komm nur her, ich will dir´s schon beibringen.“ Er legte sich zu ihr, sie schüttelte mit ihren zarten Händchen ein wenig am Schwänzchen und als das fest stand und nicht mehr zusammenfiel, da legte sie sich auf den Rücken, spreizte die Beine und zog die Knie an. „So“, sagte sie und nahm den Schwanz mit Daumen und Mittelfinger und hielt ihn an den richtigen Platz, „jetzt stoß zu.“Das tat der junge König und versank in ein Meer von Wonne. Niemand brauchte ihm weiter was zu sagen, er fuhr von selbst auf und ab. Die Königstochter war mit dem Schüler sehr zufrieden und rief zwischen Lachen und Stöhnen: „Ja – ja – jaaaa, so ist es recht! Nur immer weiter und nicht aufhören! Weißt du jetzt, wie man vögelt?“ „Jaaa – ach!“ seufzte der junge König, und das „Jaaaa“ fiel ziemlich lang aus, denn gerade da kam es ihm, und er streckte seine vier Gliedmaßen und stöhnte in seliger Verzückung. „Jaaa – ach!“